Eine bewegende Geschichte über eine Liebe voller Gegensätze, Leidenschaft, Mystik und Romantik in den Wäldern der Rocky Mountains.
Es ist Indian Summer in Kanada, als Mia ihre Freundin Dana besucht, um sich von den Problemen in ihrer Ehe zu erholen. Dort auf der idyllischen Ranch, inmitten der Rocky Mountains, begegnet sie dem Halbblut Aiden wieder. Auf ihren gemeinsamen Ausritten durch atemberaubende Berglandschaften, vorbei an kristallklaren Seen, treffen sie nicht nur auf Biber und Elche, sondern Mia muss sich auch eingestehen, dass sie sich mehr und mehr zu ihm hingezogen fühlt. Sie verdrängt die leidenschaftlichen Gefühle und kehrt schließlich zu ihrem Mann zurück. Die anfängliche Euphorie und Hoffnung, sie könnte ihre Ehe retten, schwinden, als ihre schlimmsten Befürchtungen wahr werden. Von einem Moment auf den anderen verändert sich alles. Mia reist erneut nach Kanada und kommt dabei einem wohl behüteten Familiengeheimnis näher, als ihr lieb ist. Ob es ihr auch diesmal gelingt, Aidens faszinierender Anziehungskraft zu widerstehen? Und was, wenn plötzlich ihr Ehemann auf der Bildfläche erscheint, der mit allen Mitteln versucht sie dazu zu bewegen, zu ihm zurückzukehren?
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Ende September 2018, mitten im Indian Summer, habe ich auf einer Ranch in den kanadischen Rocky Mountains, nahe Calgary meinen Urlaub verbracht. In der zweiten Nacht fing es plötzlich an zu schneien, sodass am nächsten Morgen 80 cm Schnee lagen. Selbst die Besitzer der Ranch hatten so etwas in der Jahreszeit zuvor noch nicht erlebt. Die Ausritte in die Winterlandschaft war atemberaubend schön. „Moose Mountain Horseback Adventures“, wie sich das Unternehmen der Ranch nennt, bietet Ausritte in die Umgebung an. Ich habe mich sofort wie zuhause gefühlt. Alles war sehr familiär und die Pferde sind besonders gut ausgebildet. Während dieser Zeit wurde ich förmlich mit Inspirationen überschüttet. Die Besitzer Neil und Undine haben mich sehr unterstützt und mir viele Insider Informationen über das Leben in Kanada und auch über die First Nations, die Ureinwohner gegeben, wofür ich ihnen sehr dankbar bin. Ghost, den ihr in meinem Buch kennenlernen werdet, war mein Pferd während meines Aufenthaltes. Ich habe ihn sehr ins Herz geschlossen, daher konnte ich gar nicht anders, als ihm in meiner Geschichte eine besondere Rolle zu geben. Ebenso dem tollen Jay, der in Wirklichkeit Esker heißt. Die Handlungen sind natürlich frei erfunden, aber ich glaube man spürt beim Lesen, welche Faszination dieses Land und die Ranch mit ihren wundervollen Bewohnern auf mich ausgeübt hat.
Leseprobe
… Kanada! Wie oft hatte ich mich dorthin gesehnt?
Danach, die Berge, die Wälder und die Pferde
wiederzusehen. Er hatte recht, es würde mir guttun, doch meine Gedanken spielten mir einen Streich. Was, wenn er es geplant hatte, damit er in Ruhe … , nein, in den letzten zwei Wochen waren wir uns wieder näher gekommen. Er gab mir wieder das Gefühl, von ihm geliebt zu werden. »Mia, bitte tue das für dich und für uns. Ich werde dich schrecklich vermissen, aber wenn es dir gutgeht, geht es auch mir gut. Wenn du zurück bist, wird sich einiges ändern, versprochen. Seine Worte waren wie Balsam auf meiner geschundenen Seele, und somit glaubte ich ihm nur allzu bereitwillig. …
***
… Es war September und Indian Summer in Alberta. Wie in jedem Jahr verwandelte sich die Landschaft zu dieser Zeit in einen Traum von herbstlichen Farben. Die bunten Blätter der Bäume, angestrahlt von der
Sonne, leuchteten in den verschiedensten Rot-, Gelb- und Orangetönen. Ich erinnerte mich sehr genau daran, wie wunderschön das ausgesehen hatte, als ich zuletzt vor vielen Jahren dort gewesen war. Als wir den Weg
hinunter fuhren und ich die Ranch erblickte, wurde mir warm ums Herz. Sie lag in einem Tal umgeben von
Weiden, Wäldern und Bergen. Ein glasklarer kleiner Bach schlängelte sich zwischen den Wiesen entlang, den man, wenn man auf der Veranda saß, leise plätschern hörte. Als ich die Pferde auf den Koppeln grasen sah, kamen Erinnerungen an eine längst vergessene Zeit in mir hoch. …
***
… Aiden drehte sich um und lächelte mir zu. »Guten Morgen, Mia, ausgeschlafen?« »Guten Morgen, wohl eher verschlafen. Die Zeitumstellung ist daran schuld. Tut mir leid, hast du schon gewartet?« Obwohl ich ihn ja bereits in der Nacht gesehen hatte, wirkte er jetzt bei Tageslicht noch erwachsener. Er trug eine Jeans und lange Shaps darüber. Dazu ein blau kariertes Hemd.
Unter seinem Cowboyhut lugte sein schwarzes Haar hervor. Er sah unglaublich gut aus, und für mich noch immer überraschend männlich. Aiden schien sich
köstlich über mich zu amüsieren. Nachdem er sich von seinem Lachanfall erholt hatte, kam er mit seinem Rappen auf mich zu. »Kommst du klar mit allem, oder brauchst du Hilfe?« »Natürlich komme ich klar, ist wie Fahrradfahren, man verlernt es nicht«, erwiderte ich schnippisch. Er legte seine kräftige Hand auf meinem Arm. »Entschuldige, Mia, ich wollte nicht über dich lachen..« »Nein, mir tut es leid. Ich bin wohl etwas sensibel im Moment.« Er nickte und trat einen Schritt zurück. »Na komm, es wird Zeit.« Draußen stieg ich in den Sattel, streichelte Ghost am Hals und blickte über die Weiden hinauf zu den Gipfeln der bereits
schneebedeckten Rocky Mountains. In diesem
Augenblick überkam mich ein unbeschreibliches
Glücksgefühl. Wie sehr ich doch den Ausblick vermisst hatte! Ich atmete tief ein und schloss kurz die Augen, um mir bewusst zu machen, dass ich wirklich hierher zurückgekehrt war. Als ich sie wieder öffnete, traf ich Aidens Blick. »Habe ich dir schon gesagt, dass dies der glücklichste Moment seit langem ist? Ich kann nicht fassen, dass ich tatsächlich wieder hier bin.«Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, aber er sagte kein Wort. …
***
… Hinter einer Lichtung schimmerte es plötzlich hell, und ich erkannte sofort, wo wir waren. Mein Herz machte einen Satz, denn dort am See hatten Aiden und ich vor so vielen Jahren unzählige Male Rast
gemacht. Der Anblick raubte mir den Atem. Die
türkis-blaue Farbe und das Glitzern der Wasseroberfläche durch die Sonnenstrahlen, machte diesen See zu etwas Besonderem. Die Bäume spiegelten sich im glasklaren Wasser, während sich hier und dort kleine Kringel bildeten, die die Fische beim Luftholen
hinterließen. Idylle pur. Aiden hatte Jay zurückgepfiffen und sich auf den alten Baumstamm gesetzt, der noch immer an derselben Stelle lag. Nichts schien sich verändert zu haben, außer der Mann mit den
schwarzen Haaren, der liebevoll seinen Hund
streichelte. Ich setzte mich neben ihn und schaute
ehrfürchtig über den See hinaus zu den Bergen. In dem Moment erhob sich ein Schwarm Wildgänse, die fast lautlos an uns vorbei flogen. Was für ein Wunder hatte doch dieses Fleckchen Erde erschaffen. Ich
spürte, wie mein Puls herunterfuhr und ich
entspannte. …
***
… Sein tiefgründiger, sanfter Blick verleitete mich dazu, ihn zu umarmen und mich an seine Brust zu lehnen. Ohne zu zögern, legte er beide Arme um mich. Seufzend schloss ich die Augen und atmete seinen männlichen Duft ein, der mir in die Nase stieg. Er streichelte mein Haar, und ich lauschte seinem
Herzschlag. Ich vergaß alles um mich herum, doch dann kam plötzlich ein Gefühl in mir hoch, das mich aufschrecken ließ und mich dazu trieb, mich abrupt von ihm zu lösen. Ich trat einen Schritt zurück und wich seinem Blick aus. Was war nur in mich gefahren? Diese Situation überforderte mich gerade eindeutig.
In mir herrschte ein absolutes Gefühlschaos. Ich musste mich zusammenreißen, jetzt, also atmete ich tief durch und schaute ihn direkt an. »Du wirst immer mein bester Freund bleiben, Aiden. Ich danke dir für alles. Im Augenblick weiß ich nicht, wann wir uns wiedersehen, aber du sollst wissen, dass ich dich und unsere gemeinsame Zeit hier vermissen werde.« Mein Magen zog sich zusammen. Ich spürte, wie meine Augen feucht wurden und meine Stimme zu versagen drohte. Ohne ein weiteres Wort berührte ich ihn kurz am Arm, drehte mich um und ging ins Haus. …
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