Eine schicksalhafte Begegnung die verzaubert, berührt und voller Geheimnisse steckt.
Sofia erfüllt sich ihren langersehnten Traum: eine Reise nach Rom. Dort lernt sie Adriano kennen, der ihr nicht nur den Kopf verdreht, sondern auch ihrem verstorbenen Freund zum Verwechseln ähnlich sieht.
Während ihres Urlaubs in der ewigen Stadt begegnet Sofia dem charmanten Bildhauer Adriano. Er zeigt ihr sein Rom und führt sie zu romantischen Plätzen und durch Ruinen längst vergangener Tage. Die beiden kommen sich näher, aber sein ständiges, plötzliches Verschwinden und die Ähnlichkeit zu ihrem verstorbenen Freund Noah, stellt Sofia vor ein Rätsel. Als auch noch unerwartet Adrianos Vater auf der Bildfläche erscheint, ist das Chaos perfekt. Wird Sofia nun endlich herausfinden, was Adriano zu verbergen versucht?
Was mich inspiriert hat:
Rom, die Stadt meiner Träume.
Bereits bei meinem ersten Besuch in der ewigen Stadt, habe ich mich sofort in sie verliebt. Wohin man auch schaut oder geht, an jeder Ecke findet man Erinnerungen längst vergangener Zeiten. Rom steckt voller Geschichte, die überall hautnah spürbar ist. All die wundervollen Sehenswürdigkeiten, alten Ruinen und romantischen Plätze, die es mir angetan haben. Nicht zu vergessen die vielen kunstvollen Brunnen und prunkvollen Kirchen, eingeschlossen der Vatikan. Rom besitzt über hundert Kirchen sowie unzählige Museen voller Kunstschätze. Am schönsten ist es jedoch, durch die engen Gassen zu schlendern und die Atmosphäre in sich aufzunehmen. Abends dann in den kleinen Lokalen draußen zu sitzen und bei einem typisch italienischen Gericht sowie einem Glas Rotwein dem Treiben der Leute zuzuschauen, gehört wohl mit zu den schönsten Dingen, die man unbedingt tun sollte. Diese Stadt ist Inspiration pur. Bei meinem letzten Besuch 2017 schlenderte ich gemütlich mit meiner Mutter durch die alten romantischen Gassen und irgendwann dachte ich, diese Stadt ist der perfekte Ort, um sich zu verlieben. In dem Moment wusste ich, dass ich irgendwann ein Buch schreiben würde, das genau hier spielen sollte. Jetzt, drei Jahre später ist es endlich so weit und ich freue mich riesig, dass ihr nun die Möglichkeit habt, mit Adriano und Sofia diese traumhafte Stadt zu erkunden. Vielleicht inspiriert es euch ja, eines Tages dorthin zu reisen, in die Stadt meiner Träume.
Allerdings gibt es noch etwas, was ich unbedingt mit in meine Geschichte einfließen lassen wollte. Dieses Mal geht es in meinem Buch auch um das Thema Organspende. Ein Tabuthemen mit dem ich als Intensivkrankenschwester immer mal wieder konfrontiert werde. Die Liste der kranken Menschen, die lebensrettendes Organ benötigen ist lang und die Liste der Spender viel zu kurz. Noch vor nicht allzu langer Zeit wurde dieses Tabuthema erneut zum Mittelpunkt der Öffentlichkeit, als es darum ging, die Organspende vielleicht gesetzlich festzulegen. Der Aufschrei in der Bevölkerung war groß, was durchaus verständlich war. Noch immer gibt es in den Medien zu wenig Informationen darüber, was es bedeutet, wenn jemand potentieller Organspender ist. Wer beschäftigt sich schon mit dem Thema, wenn es einen nicht selbst betrifft. Wird man dann jedoch durch die eigene Erkrankung damit konfrontiert oder steht man plötzlich vor der Entscheidung, weil jemand aus der Familie einen Unfall hatte und laut der Ärzte Hirntod ist, ist man meistens maßlos überfordert. So ergeht es auch den Protagonisten in meinem Buch. Daher möchte ich ein wenig Licht ins Dunkle bringen, indem ich diese Problematik in der Geschichte thematisiere, um meine Leser zum Nachdenken anzuregen. Jeder von uns kann plötzlich und unerwartet in diese Situation geraten, daher ist es gut, informiert zu sein. Es dauert nicht lange, sich einmal die Websiten anzusehen wie zum Beispiel die der Deutschen Stiftung Organspende oder www. organspende-Info.de
Ich selbst besitze seit meiner Ausbildung zur Krankenschwester einen Organspendeausweis. Wenn meine Zeit abgelaufen ist, ist es doch eine schöne Vorstellung zu wissen, dass mein Herz in jemand anderen weiter schlägt und ich ihm damit das größte Geschenk machen kann, was es gibt, ein Leben.
Leseprobe
»Noah«, flüsterte ich in die Dunkelheit hinein, während mir Tränen über die Wangen strömten. Etwa zwei Jahre waren nun vergangen, seitdem ich zum letzten Mal in sein aschfahles, lebloses Gesicht geblickt und mit den Fingerspitzen seine kalte Haut berührt hatte. Seither begegneten wir uns in vielen Nächten in meinen Träumen. Die Träume endeten immer gleich. Ich hielt Noah an den Händen, während er am Abhang eines Felsens hing. Auf seinem Gesicht zeichnete sich keine Angst ab, ganz im Gegenteil, er lächelte und flüsterte mir zu, ich solle ihn loslassen, es sei okay, doch ich konnte nicht. …
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… Unfassbar, ich fuhr tatsächlich mitten durch Rom. Bei dem Anblick einiger berühmter Sehenswürdigkeiten klopfte mein Herz schneller. Ich konnte es kaum erwarten, durch die alten Gassen zu schlendern und mir all die Gebäude anzusehen, die bereits seit Jahrhunderten hier standen. Rom war wohl einer der geschichtsträchtigsten Orte dieser Welt – mal ganz abgesehen von typisch italienischen Köstlichkeiten wie Pizza, Nudeln und Cappuccino. Etwas später erreichten wir Trastevere. Ich entschied mich einen kurzen Augenblick im Schatten der riesigen Platanen zu verweilen, deren Äste teilweise bis in den Tiber reichten. Ich atmete tief ein und nahm den Duft der Stadt in mich auf. Von hier aus hatte ich einen wunderbaren Blick auf die kleine Insel Isola Tiberina, die direkt im Flussbett lag und über zwei Brücken erreichbar war. …
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… Mein Weg führte mich weiter zur ovalen Piazza Navona mit ihren drei Brunnen, umgeben von Palästen, Kirchen sowie kleinen Lokalen, in denen man gemütlich sitzen und dem Treiben der Leute zusehen konnte. Hier begegnete man nicht nur vielen Touristen, sondern ebenso Händlern, die ihre Ware auf dem Arm trugen, um sie zu verkaufen. Einige Künstler hatten ihre Staffeleien aufgebaut, um Bilder anzubieten oder Touristen zu malen. In der Mitte der Piazza ragte einer der bekanntesten Brunnen Roms in die Höhe: Berninis prachtvoller Vierströmebrunnen, dessen Anblick mir förmlich den Atem verschlug. Aus einem Wasserbecken ragten Felsen und ein Obelisk empor, umringt von Tieren, Pflanzen und vier Männerstatuen aus Stein, die laut Reiseführer die Flüsse Nil, Ganges, Donau und Río de la Plata darstellen sollten. Auf den Statuen saßen überall Tauben, die mir zusätzlich als Motiv für die Kamera dienten. …
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… Rom war bekannt für seine etwa tausend Kirchen. Ehrfürchtig bewunderte ich die Architektur sowie die Malereien und Skulpturen. Ich schaute hinauf und entdeckte einen jungen Mann, der sich an den Kunstwerken im oberen Bereich einer Wand zu schaffen machte. Anscheinend war er mit Restaurationsarbeiten beschäftigt. Gerade als ich entschieden hatte, weiterzugehen, fiel etwas mit rasender Geschwindigkeit von oben direkt an meinem Gesicht vorbei vor meine Füße. Vor Schreck zuckte ich zusammen und schrie auf. Über mir hörte ich den Mann auf Italienisch fluchen. Ich hielt den Atem an, denn das, was ich dann sah, konnte unmöglich wahr sein. Mein Herz hämmerte in meiner Brust, und mir wurde schwindelig. Die Ähnlichkeit zu Noah, die ich im Gesicht des jungen Mannes ausmachen konnte, war verblüffend. Er schaute mich mit großen Augen an und kletterte das Gerüst herunter. Unfähig, klar zu denken, wandte ich mich um und eilte davon. …
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… Die untergehende Sonne tauchte die Piazza del Popolo in ein warmes, weiches Licht. Ein paar Jugendliche saßen auf den Stufen des Löwenbrunnens und hörten dem Mann zu, der davor Gitarre spielte.
»So, es ist an der Zeit, Abschied zu nehmen, bella Sofia. Morgen sehen wir uns wieder. Ich hole dich um zehn ab, wenn das in Ordnung ist.«
Was für eine Frage, ich konnte es schon jetzt kaum erwarten, ihn wiederzusehen. Am liebsten wäre ich mit ihm gegangen, um einfach nur in seiner Nähe zu sein. Anstatt ihm jedoch genau das zu sagen, erwiderte ich: »Ja, klar, perfekte Zeit, ich freue mich.«
»Na, davon gehe ich doch stark aus«, gab er zurück und zwinkerte mir zu. »Ich werde dir morgen mein Rom zeigen. Du wirst so begeistert sein, dass du nie wieder fortwillst.« …
***
»Du erzählst nicht gern von dir, oder?«, hakte ich nach und ließ ihn dabei nicht aus den Augen.
»Nun, es gibt nicht viel über mich zu sagen. Ich bin ein ganz normaler Typ wie jeder andere auch, nur dass ich beauftragt werde und keinen festen Job habe, das ist alles. Der Vorteil daran: Ich bin völlig flexibel in meiner Tagesgestaltung und darf jungen hübschen Signorine meine Stadt zeigen.«
»Bist du eigentlich immer so zu Frauen?«, fragte ich neugierig und natürlich ganz uneigennützig.
Er zog eine Augenbraue hoch. »Was soll ich dir sagen, Sofia, ich bin …«
Weiter kam er nicht, denn ich vervollständigte den Satz: »Ja, ich weiß … Italiener.«
Er lachte laut auf und runzelte dann mit gespielter Empörung die Stirn. »Sì, sì, genau, woher weißt du das nur?«
»Tja, weibliche Intuition, würde ich sagen.«
»Die Worte kommen mir irgendwie bekannt vor. Ich erinnere mich daran, dass mein Großvater mich genau davor gewarnt hat. Er meinte, das sei Hexenwerk.« Adrianos Blick verdüsterte sich.
»Nicht dein Ernst, oder?«, hakte ich nach.
Er lachte. »Nein!«
Je mehr Zeit ich mit ihm verbrachte, desto öfter fragte ich mich, welcher Mensch sich wohl hinter der Fassade dieses umwerfenden Italieners verbarg. Ich würde es irgendwann herausfinden, ganz sicher! …
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