Eine Nacht voller Zauber und ein Daddy zum Verlieben
Klingt eigentlich perfekt, doch manchmal braucht es mehr als Schneeflocken,
Weihnachtslichter und kuschelige Winterstimmung,
um mutig genug zu sein, den Sprung ins Glück zu wagen.
Eine schöne Bescherung! So war das absolut nicht geplant. Und der One-Night-Stand mit dem umwerfenden Journalisten Oliver Harrys erst recht nicht. Winterzauber hin oder her, eine berauschende Nacht mit Folgen war nicht unbedingt das, was Julia sich zur Weihnachtszeit gewünscht hatte.
Oliver hat bereits zwei Kinder, und auch Julia macht sich Sorgen um ihre Tochter Molly. Während die Gefühle der schicksalhaften Nacht erneut auflodern, geraten Julias gute Vorsätze gehörig ins Wanken. Das konnte doch nur schiefgehen, oder wäre eine Patchworkfamilie die Lösung? Als sie dann aber durch Zufall erfährt, dass Oliver sie in einem wesentlichen Punkt belogen hat, trifft sie eine schwerwiegende Entscheidung.
Was hat mich Inspiriert?
Den Weihnachtszauber von New York selbst zu erleben, ist etwas, dass man nie vergisst. Viele träumen davon, denn diese Stadt ist die Weihnachtsmetropole überhaupt. Daher entschied ich mich 2022, meinen Roman „Weihnachtszauber in New York“ genau dort spielen zu lassen.
Während des Schreibens wurde mir klar, dass ich das alles unbedingt mit eigenen Augen sehen musste. Drei Monate später stand ich am Rockefeller Center vor dem riesigen Tannenbaum. Sich an Orte zu begeben, an denen die eigene Geschichte spielt, sind ganz besondere Momente. All die Eindrücke, die diese Stadt bei meinem Besuch hinterließen, inspirierten mich so sehr, dass ich gar nicht anders konnte, als den Roman zu schreiben, den du nun in den Händen hältst. New York zur Weihnachtszeit muss man einfach erlebt haben.
Das Thema Patchworkfamilie wollte ich schon sehr lange in eine Geschichte einbauen, weil es in der heutigen Zeit fast schon Normalität geworden ist. Ich denke, die Botschaft sollte sein, das Familie nicht immer bedeutet, verwandt zu sein, sondern Menschen zu haben, die dich nehmen, wie du bist, und dich genauso in ihrem Leben wollen, wie du sie in deinem willst. Es gibt viele Hürden zu überwinden, doch es lohnt sich immer, für die Liebe zu kämpfen.
Leseprobe
»Du bist bitte was? Das kann doch unmöglich dein Ernst sein, oder?« Luisa riss die Augen auf und sah mich mit offenem Mund an. Es war unübersehbar, dass sie nicht glauben konnte, was ich ihr da gerade offenbart hatte.
»Doch, es ist mein absoluter Ernst, verdammt! Ernster geht es nicht.« Ich rollte nervös die Stoffserviette zusammen, die neben meinem Frühstücksteller lag.
»Warum hast du … Ich meine ganz ehrlich, ich bin deine Lieblingsschwester, und wenn man es ganz genau nimmt, deine einzige. Du hast was mit einem Typen, und ich weiß nichts davon? Ich dachte, wir sagen uns alles.«
»Du bist meine liebste Schwester, aber dieses Mal konnte ich es dir einfach nicht sagen. Ich kann es ja selbst noch nicht fassen.«
»Okay, ich werde für dich da sein und Will ebenfalls, wann immer du uns brauchst.«
»Es ist wahnsinnig lieb von dir, dass du das sagst. Weißt du …« Kurz schniefte ich. » Es war mir einfach unglaublich peinlich, und ist es noch.«
Luisa legte ihre Hand auf meine. »Julia, es gibt nichts, was dir peinlich sein muss. Wir haben schon so viel erlebt und zusammen durchgestanden. Wenn du es mir nicht erzählen kannst, wem dann? Also, was genau war dir denn peinlich?«
Jetzt sah ich sie direkt und entschlossen an.
»Dass ich mit einem fremden Typen im Bett gelandet bin und dabei auch noch …« Ich schluckte.
»Was denn noch?«, hakte sie nach.
»Na, schwanger geworden bin!«, stieß ich hervor und atmete tief ein.
***
»Er hat zwei Kinder, etwa in Mollys Alter, und eine Wohnung am Central Park.«
»Shit! Ich habe es dir ja gesagt. War doch klar. Er wird sich bedanken, wenn ich ihm mit noch einem Kind ankomme.«
Meine Stimmung fiel auf den Nullpunkt, obwohl diese Tatsache keine Überraschung für mich war. Natürlich hatte dieser Wahnsinnstyp eine Familie. Wie war Luisa nur so schnell an die Infos gelangt? Ich hatte es ihr doch erst gestern erzählt.
»Du musst es ihm trotzdem sagen, daran geht kein Weg vorbei, Julia. Ich habe seine Nummer. Ruf ihn an und triff dich mit ihm.«
»Wie? Was? Woher hast du bitte seine Nummer? Ich … ich bin dazu nicht bereit.« Ich schluckte
schwer, und mein Magen drehte sich um.
»Jetzt notiere seine Nummer, los.«
Ich nahm Stift und Zettel zur Hand. »Na schön, wahrscheinlich ist dein Vorschlag gar nicht so schlecht, aber ich mache das morgen«, versuchte ich, mich rauszureden. Gott, was tat ich mir da nur an?
»Nein! Schieb es nicht raus, es ist wichtig und wer weiß, wann er Zeit hat. Also mach es, jetzt!«
Sie ließ mir gar keine Möglichkeit, noch etwas zu sagen, sondern legte einfach auf.
***
Verwirrt schüttelte ich den Kopf und sah hinaus aus dem Fenster. Die Sonne strahlte vom blauen Himmel herab auf die Dächer Brooklyns. Es war Ende Oktober, und New York machte sich langsam bereit, die Weihnachtsdekorationen aus der Versenkung zu holen. Jetzt jedoch dominierte noch der Herbst in seinen schönsten Farben. Leider hatte der Sturm am Vortag bereits eine Menge bunter Blätter von den Bäumen gefegt. Ich war noch nicht bereit für den Winter, aber war man je bereit für irgendetwas? Alles in mir sträubte sich dagegen, Oliver anzurufen. Trotzdem wusste ich aber, dass Luisa recht hatte, und je länger ich es hinauszögerte, desto schwieriger würde es mir fallen. Ich nahm das Handy und starrte aufs Display. Dann tippte ich die Zahlen ein, die ich mir notiert hatte. Meine Hand zitterte, als ich den Zeigefinger über die Anruftaste schweben ließ. Vielleicht erinnerte er sich ja auch gar nicht an mich.
***
Ich rauschte durch die Tür, während mein Puls in die Höhe schoss. Himmel, war ich aufgeregt. Angst vor Olivers Reaktion überkam mich, aber ich versuchte, sie zu verdrängen. Er würde mir wohl kaum den Kopf abreißen. Unten angekommen öffnete ich die Tür und starrte in zwei dunkelbraune Augen. Sein braunes Haar hatte sich durch die Luftfeuchtigkeit etwas gekräuselt. Er trug einen grauen Tuchmantel und sah darin einfach umwerfend aus. Ein spitzbübisches Lächeln huschte über sein Gesicht.
»Hey, ich hatte ganz vergessen, wie umwerfend du aussiehst.« Ohne Vorwarnung nahm er mich in den Arm und drückte mich kurz an sich. Außenstehende hätten vermuten können, es sei eine Umarmung zwischen alten Freunden. Ich jedoch spürte mit jeder Faser meines Körpers, dass es alles andere als das war. Wie er duftete … hmmm, einfach himmlisch. Ich konnte mich gerade noch zusammenreißen, es ihm nicht ins Ohr zu flüstern. Dann löste er sich von mir.
»Hi, Oliver, schön, dass es mit dem Treffen geklappt hat«, sagte ich mit einem leichten Zittern in der Stimme, dass er hoffentlich nicht bemerkt hatte.
»Ja, das finde ich auch. Komm, lass uns fahren, mein Wagen steht da vorne.«
Ich folgte ihm durch die Dunkelheit zu seinem schwarzen SUV, den er unter der Straßenlaterne geparkt hatte. Er hielt mir die Tür auf. Die Ledersitze fühlten sich glatt und weich an, nahezu gemütlich. Er stieg ebenfalls ein und erfüllte mit seinem Duft den ganzen Innenraum des Wagens. Dann startete er den Motor.
»Bereit?«, fragte er und ein sanftes Lächeln umschmeichelte seine Lippen.
Bereit wofür? Ihm zu sagen, dass unsere unglaubliche gemeinsame Nacht Konsequenzen nach sich gezogen hatte? Bereit, ihm zu sagen, dass er Vater werden und sich damit unsere beiden Leben für immer verändern würden? Nein, ich war alles andere als bereit, aber das tat nichts zu Sache. Ich musste es ihm sagen, noch heute!
***
Jetzt war der Moment gekommen und nichts oder niemand würde mich davon abhalten, die Wahrheit auszusprechen. Ich zitterte innerlich vor Aufregung, aber was sollte schon passieren?
»Okay, ich sage es dann mal frei raus: Ich bin schwanger.«
Er riss die Augen auf. »Oh, ja, ähm, das macht die Sache natürlich etwas komplizierter. Dann sieht das mit unseren Treffen wohl eher schwierig aus. Der Kindsvater hat sicher etwas dagegen. Ich möchte nicht, dass du Probleme bekommst, und ich gehöre auch nicht zu den Typen, die sich auf einen Kampf mit einem anderen Alphamännchen einlassen wollen. Dann wirst du ja wohl all deine Vorsätze über den Haufen werfen, oder? Ich meine, ein Kind sollte normalerweise mit Vater und Mutter aufwachsen. Wir sind da Ausnahmen, die wir uns nicht selbst ausgesucht haben.«
Jetzt fixierte ich ihn mit meinem Blick und ärgerte mich ein wenig. Dass er nicht auf die Idee kam, dass das Kind von ihm sein könnte. Was dachte er wohl über mich? Dass ich öfter One-Night-Stands hatte? Das gefiel mir nicht. Es wurde Zeit, ihn aufzuklären.
»Nein, an meinen Vorsätzen hat sich nichts geändert. Ich schaffe es auch allein.«
»Und was sagt der Vater dazu? Ich meine, das Kind ist doch auch ein Teil von ihm.«
»Er weiß es noch nicht.«
»Oh. Hm, was denkst du, wird er sagen?«
»Das weiß ich nicht, aber gleich werde ich es wissen.«
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