Eine Reise auf der Suche nach der Wahrheit und der ganz großen Liebe.
Was braucht man mehr, als das irische Flair der grünen Insel, Salz auf den Lippen, Meerbrise im Haar und die Weite des Ozeans?
Maya reist nach Irland, in der Hoffnung, dort ihre Mutter zu finden, von der sie vor vielen Jahren überstürzt verlassen wurde.
Sich plötzlich Hals über Kopf zu verlieben, war dabei eigentlich nicht der Plan. Doch nachdem sie gleich am ersten Abend dem unwiderstehlichen Musiker Brendan begegnet und ihn dann ausgerechnet auf einer Whale Watching Tour wiedersieht, ist es zu spät für gute Vorsätze.
Durch gemeinsame Ausflüge über die Insel und die Liebe zu den Walen, wird aus dem Urlaubsflirt schnell mehr, doch ein Schatten liegt auf Brendans Vergangenheit, der ihn immer wieder einholt.
Als Maya dann plötzlich auf eine Spur ihrer Mutter stößt, muss sie sich nicht nur mit einem tragischen Familiengeheimnis auseinandersetzen, sondern es stellt ihre neue Liebe auch noch auf eine harte Probe.
Was hat mich bewegt, diesen Roman zu schreiben?
Diese wunderschöne grüne Insel mit ihren atemberaubenden Landschaften, Sagen und Legenden hat mich schon immer fasziniert. Seitdem ich vor einigen Jahren selbst dort war, läßt mich die Begeisterung für Irland nicht mehr los.
Von Dublin aus ging es damals an der Küste entlang Richtung Cork, wo wir in dem bezaubernden Ort Cobh, in einer kleinen Pension ein Zimmer mit Meerblick gemietet hatten. Dort vor der Küste fuhren Boote hinaus, um Wale zu beobachten. Diese wundervollen Tiere in freier Wildbahn zu erleben, war schon immer ein Traum von mir. Leider spielte das Wetter uns einen Streich, sodass wir diesen Ausflug nicht unternehmen konnten. Wann immer ich nun Wale sehe, erinnere ich mich an diese Enttäuschung, und das ist es auch wohl, was mich inspiriert hat, diesen Roman zu schreiben.
Hinzu kam ein Bericht, den ich im Fernsehen gesehen hatte, wobei es um sogenannte Geisternetze ging. Hierbei handelt es sich um herrenlose Netze, die entweder an Wracks hängenbleiben, im Sturm verloren gehen oder absichtlich von Menschen im Meer entsorgt werden.
Diese Netze sind nicht nur für Fische gefährlich, sondern auch für Robben, Delfine, Wale, Meeresschildkröten und Tauchvögel. Sie verheddern sich darin und kommen somit nicht mehr an die Oberfläche zum Atmen. Zudem werden heutzutage die Netze nicht mehr aus natürlichen, sondern aus synthetischen Stoffen hergestellt, die sich nur langsam auflösen und als Mikroplastik die Unterwasserwelt belasten.
Dieses Problem betrifft nicht nur Irland und Deutschland, sondern alle Weltmeere. Es gibt einige Organisationen die versuchen, solche Netze zu bergen. Darunter die WWF Deutschland, die außerdem eine App („WWF Geistertaucher“ ) entwickelt hat, mit der Fischer, Sporttaucher oder Segler die Netze melden können, damit sie geborgen werden.
Es ist unsere Aufgabe das Meer und seine Lebewesen zu schützen, denn es dient uns nicht nur als Klimaregulator, CO2 Senker, Temperaturregler, Wasserspender sowie Ernährer, sondern es ist bewiesen, dass wir ohne seine Einzigartigkeit nicht existieren könnten.
Bei YouTube gibt es übrigens Videos von Rettungsaktionen, in denen Taucher diese Netze bergen oder auch Wale befreien, die sich in Netzen verfangen haben. Es ist beeindruckend, wie ruhig diese Tiere bleiben, als wüssten sie, das ihnen geholfen wird.
Leseprobe:
Als ich über die alte Steinbrücke fuhr, die mich nach Cobh führte, bremste ich ein wenig ab und blickte auf die Bucht von Lough Mahon, ein Gewässer, das durch den Fluss Lee, mit dem Meer verbunden war. Es herrschte gerade Ebbe, ein gefundenes Fressen für die zahlreichen Fischreiher, die sich am Ufer tummelten. Die Sonne stand hoch, warf ihre Strahlen auf die kleinen Vertiefungen im Sand, in denen noch Wasser zurückgeblieben war. Die Oberfläche glitzerte wie tausend Sterne. Ich atmete tief durch. Wie wunderschön es hier war, so ganz anders als in Deutschland. Seltsamerweise fühlte ich mich sofort verbunden mit dem, was ich vor mir sah. Es war wie nach Hause zurückzukehren, ja, ich fühlte mich geradezu heimisch.
Die Lydia nahm wieder Fahrt auf, und die weißen Segel blähten sich im Wind. Gut, dass ich die Jacke angezogen hatte, denn ohne wäre es sicher zu kalt geworden. Ich liebte das Meer und ihre Bewohner. Unter der Wasseroberfläche existierte eine völlig andere Welt. Ich konnte es kaum erwarten, die Wale zu sehen, die Riesen der Meere. Zum Glück ließen sie nicht lange auf sich warten. Plötzlich ging ein Raunen durch die Menge und alle, ich eingeschlossen, schauten in die Richtung, in die Brendan zeigte.
»Wale, endlich«, flüsterte ich und fühlte, wie mein Herz ein wenig schneller klopfte. Sie waren ziemlich weit entfernt von uns, aber dennoch konnte man ihren Rücken und die Schwanzflosse sehr gut erkennen, wenn sie auftauchten, um zu atmen.
Kurz darauf steckten zwei weitere Tiere ihre Köpfe aus dem Wasser, aber nur für einen Moment, dann tauchten sie wieder ab. Brendan schaltete das Mikrofon ein. Zuerst hörte man nur das Rauschen der Tiefe, doch schließlich erklangen sie, die Rufe der Wale. Eine Gänsehaut nach der nächsten überkam mich, während ich ihnen lauschte. Bewegt von dem Moment, legte ich eine Hand auf mein Herz und versuchte, die anderen Leute zu ignorieren. Mein Traum hatte sich endlich erfüllt.
Ich schloss einen Moment die Augen und lauschte ihren Stimmen.
»Und, Maya, was flüstern sie dir zu?« Brendans Worte rissen mich aus meinen Gedanken. Er stand mit einem Mal direkt neben mir. Die sanften Bewegungen des Katamarans, der sich langsam über den Wellen fortbewegte, und die Laute der Wale gaben dem Moment etwas Magisches. Ich spürte sofort wieder diese ungemeine Anziehungskraft, die von ihm ausging. »Freiheit«, flüsterte ich, und dachte an jene, die in kleinen Becken gefangen gehalten wurden, zur Belustigung der Menschen oder zu Forschungszwecken. Niemals würden sie das Gefühl erleben, sich in den Ozeanen frei zu bewegen. Nie die Kraft der Wellen spüren und das Salz des Meeres schmecken.
»Ich glaube, der hat sich in dich verguckt«, witzelte Brendan, lachte, und holte mich zurück in die Realität.
»Und ich mich in ihn«, erwiderte ich kaum hörbar.
Brendan fixierte mich mit seinen Augen und in dem Moment wurde mir klar, dass ich nicht nur den Wal damit gemeint hatte.
Es war bereits eine Weile her, dass ich bewusst geflirtet hatte, aber jetzt animierte er mich regelrecht dazu, daher richtete ich mich auf und schenkte ihm mein schönstes Lächeln. »Manchmal vermischen sich die eigenen Wünsche mit der Realität, sodass man annehmen könnte, sie seien echt.«
Ein kurzes Aufblitzen in Brendans Augen, und schon klopfte mein Herz schneller.
»Wir sind nie entfernter von unseren Wünschen, Maya, als wenn wir uns einbilden, das Gewünschte zu besitzen.«
Überrascht sah ihn mit großen Augen an. »Das ist Goethe.«
Er lächelte. Ich hätte alles erwartet, doch niemals, dass dieser Mann Goethe zitieren würde, und dann auch noch so passend für diese Situation.
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