Eine mitreißende Geschichte voller Mut, Liebe, Leidenschaft und Täuschung
Violettas unbeschwerte Kindheit endet abrupt, als ihre Mutter sie von einem Tag auf den anderen verlässt. Um den Gutshof der Familie vor dem Ruin zu bewahren, ist ihr Vater gezwungen, die besten Pferde zu verkaufen. Darunter auch Violettas geliebte Stute Remy. Fest entschlossen, das Gut einmal zu übernehmen und Remy zurückzuholen, macht Violetta sich auf den Weg in die Toskana, wohin ihr Pferd verkauft wurde. Dort trifft sie auf den temperamentvollen Giulio, der ihr immer wieder provokant sehr nahe kommt. Obwohl er sie einschüchtert, fühlt sie sich zu ihm hingezogen. Tatsächlich findet sie wenig später ihr Pferd wieder, und lernt den charmanten Alessandro, Remys neuen Eigentümer, kennen. Violetta ist hin- und hergerissen zwischen den Gefühlen für die beiden Männer, die in ihrer Art unterschiedlicher nicht sein könnten. Für wen soll sie sich entscheiden? Und wird Remy jemals wieder ihr gehören?
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Was inspirierte mich zu diesem Buch:
Nachdem ich mein erstes Buch beendet hatte, wollte ich unbedingt weiterschreiben, aber mir fehlte die Idee für eine neue Geschichte. Irgendwann machte meine Mutter mir einen Vorschlag: »Schreib doch über ein Thema, das dir am Herzen liegt, und womit du dich auskennst. Wie wäre es mit einer Geschichte über Pferde?« Ich verdrehte die Augen und meinte nur, dass es bereits genug »Black Beauty«-Romane geben würde. Nach und nach jedoch, freundete ich mich immer mehr mit dieser Idee an.
Ein Leben ohne Pferde wäre für mich undenkbar. Früher, bevor ich ein eigenes Pferd hatte, wurden auf dem Gestüt, auf dem ich meine Freizeit verbrachte, immer meine Lieblingpferde verkauft, ohne dass ich etwa dagegen tun konnte. Am liebsten wäre ich Ihnen gefolgt, bis ans Ende der Welt, um sie zurück zu holen. Die Erinnerung an meine eigene Geschichte inspirierte mich, Violetta die Stärke und den Kampfgeist zu geben, den ich damals nicht hatte. Diese Eigenschaften waren nicht nur wichtig, um vielleicht ihr Pferd zurück zu bekommen, sondern auch, um sich für den richtigen Mann an ihrer Seite zu entscheiden.
Leseprobe
…Das Leben ist alles andere als ein langer, ruhiger Fluss, der sich entlang schlängelt und dich zu den Stationen deines Daseins führt. Es ist eher eine Reise über Berge und durch Täler, durch Höhen und Tiefen, mit Strömungen, die dein Herz und deine Seele berühren.
Dies wurde mir jedoch erst bewusst, als meine unbeschwerte Kindheit und Jugend plötzlich abrupt endeten. Ich musste feststellen, dass mein Leben nicht das war, was es zu sein schien. Und das Vertrauen, das ich in meine Eltern gesetzt hatte, enttäuscht worden war.
Eines Tages kam ich von der Schule nach Hause. Mein Vater saß sturzbetrunken auf dem Sofa und teilte mir mit, dass meine Mutter mit einem anderen Mann durchgebrannt sei und nie zurückkehren werde. Da war ich sechzehn.
Wegen unserer persönlichen Schwierigkeiten und meiner schlechten schulischen Leistungen entschied sich mein Vater, mich aufs Internat in die Schweiz zu schicken.
Die Geschäfte liefen schlecht, der Pferdehandel war am Boden. Nur wenige Leute verirrten sich auf unseren Hof, um teure Pferde zu kaufen. Mein Vater war gezwungen, unsere besten Stuten unter Preis zu verkaufen, um uns nicht in den Ruin zu treiben…
***
… Vier Jahre später bestand ich meine Prüfung mit Bravour und kehrte zurück nach Hause. Mein Fohlen war in den vergangenen Jahren zu einer bildschönen Stute herangewachsen. Voller Vorfreude betrat ich den Stall und rief ihren Namen. Keine Antwort. Ich stutzte. Was war los? Sie antwortete mir sonst immer mit einem Wiehern. Noch einmal rief ich sie, wieder nichts. Seltsam. Es breitete sich ein ungutes Gefühl in mir aus. Während es sich mehr und mehr verstärkte, rannte ich hinaus zu den Koppeln. Aber auch dort keine Spur von Remy.
Plötzlich kam Antonio mit dem Trecker um die Ecke gefahren und blieb vor mir stehen. Er stellte ihn aus und stieg herunter. Ich erkannte sofort an seinem Gesicht, dass etwas nicht stimmte. Tränen stiegen mir in die Augen.
»Wo ist Remy, Antonio? Sag es mir, was ist passiert?«
Er antwortete nicht sofort, aber sein Blick sprach Bände. »Nun sag schon«, fuhr ich ihn an, »wo ist sie?«
»Er hat sie verkauft«, antwortete er traurig…
***
…Zornig öffnete ich die Tür und stürmte ins Wohnzimmer, wo mein Vater auf dem Sofa lag und schlief. Ich rüttelte ihn und fauchte ihn an: »Papa, wach auf, sofort!«
Er brachte nur ein Murmeln heraus.
»Papa!«, rief ich jetzt lauter und rüttelte ihn.
»Violetta, du bist schon da?«
»Jawohl, das bin ich, und jetzt möchte ich von dir wissen, was in dich gefahren ist, dass du Remy verkauft hast. Wie konntest du das tun?«
»Es tut mir leid, Schatz, ich hatte keine Wahl.«
»Wohin hast du sie verkauft?«
Er schluckte. »Nach Italien.«…
***
…Von Florenz aus fuhr ich mit dem Bus weiter durch die wunderschöne, hügelige Landschaft der Toskana. Wir fuhren durch kleine, entzückende Orte, vorbei an Zypressen, Pinien und Olivenhainen. Ich erblickte einige große Felder mit Sonnenblumen, und nicht zu vergessen die Weinberge, die für mich das Bild der Toskana vervollständigten. Ich fühlte mich großartig und irgendwie stark genug, meine Pläne durchzuziehen. Remy würde bald wieder mir gehören, daran glaubte ich ganz fest. Montalcino lag auf einer Bergkuppe, umringt von Weinbergen, und war bekannt für einen der kostbarsten Weine Italiens, den Brunello di Montalcino. Dank seines Aromas, wurde er in die ganze Welt verkauft.
Die alten Häuser und die Burg von Montalcino wirkten mittelalterlich und wunderschön. Efeu und wilder Wein rankten an einigen Häuserwänden empor Richtung Sonne. In den Straßen tummelten sich viele Leute.
Während ich so dastand und wartete, bemerkte ich plötzlich einen Trecker, der mit hoher Geschwindigkeit um die Ecke bog und genau auf mich zukam. Kurz vor mir blieb er stehen. Vor Schreck sprang ich einen Schritt zur Seite. Der Typ war wohl verrückt geworden, hatte er keine Augen im Kopf?
Wütend blickte ich zu ihm hinüber. Er stellte den Motor ab, blieb aber hinter dem Lenkrad sitzen und blickte herablassend auf mich herunter.
»Buongiorno, Violetta. Du bist doch Violetta, oder?«
Von dem Augenblick an wusste ich, dass wir keine Freunde werden würden. Obwohl ich nicht leugnen konnte, dass er verdammt gut aussah…
***
…»Sag mal, hat es dir die Sprache verschlagen oder spreche ich undeutlich? Vielleicht bist du aber auch stumm oder man hat dir die Zunge herausgeschnitten.«
Ich bemerkte, wie es in mir brodelte. Hier war Schlagfertigkeit gefragt. Er brauchte nicht zu glauben, dass ich mich so schnell von ihm einschüchtern ließ.
»Ja, ich bin Violetta. Und du bist sicher Giulio, das schwarze Schaf der Familie, oder?« Sein Gesichtsausdruck verfinsterte sich. Bingo! Eins zu null für mich. Ich strahlte ihn mit einem Hollywoodlächeln an.
»Wer von uns beiden wohl das schwarze Schaf ist?«, schleuderte er mir schließlich entgegen. »Meine Mutter ist noch da, und mein Vater ist alles andere als ein Säufer.«
Ich hielt die Luft an. Das hatte gesessen! Reflektorisch erhob ich meine Hand und wollte ihn ohrfeigen. Blitzartig fing er meine Bewegung ab und hielt meinen Arm fest. Frech grinste er mir ins Gesicht.
»Gewalt ist keine Lösung, meine Schöne. Wer austeilt, muss auch einstecken können. Also sind wir quitt. Willkommen in Montalcino.«…
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